Wednesday, October 31, 2007

Die Fuesse im Nil

Eine Feluka, so nennt man die kleinen, einfachen Segelboote, die schon seit jeher auf dem Nil rumschippern und von denen auch heute noch unzaehlige am Ufer von Assuan rumduempeln. Teilweise scheinen diese Schiffchen noch direkt aus pharaonischer Zeit herzustammen und sie locken mit einem Erlebnis laengst versunkener Zeiten.: einer Nilfahrt, fernab der lauten Welt der gruenen Wuestenschneise.

Es ist ueberfluessig zu erwaehnen, dass wir uns das natuerlich nicht entgehen lassen konnten, und so fanden wir uns am Tag nach unserer ruhmreichen Staudammbesichtigung auf Captain Atars Feluka wieder. Die Crew wurde ergaenzt durch zwei laessige Australier und einen Englaender und SCHWUPS, schon konnte er losgehen, unser unkonventioneller Rueckweg von Assuan nach Luxor.

Es dauerte wirklich nicht lange, bis uns das stete Kreuzen der Feluka um den optimalen Wind, das wechselseitige Aufblaehen des Dreiecksegels und die Wogen des Nilstroms in seinen friedlichen Bann gezogen hatte. Diese ungewoehnliche Stille und die einzigartige Atmosphaere schien nicht nur mir eine liebgeschaetzte Wohltat gewesen zu sein und so wurde eigentlich kaum gesprochen waehrend der Fahrt. Besonders eindrucksvoll war es dann, als die Nacht hereinbrach. Nilabwaerts, die Fuesse im Wasser baumelnd und den Nordwind im Haar - ein bleibender Moment.

Heiter und gespraechig wurde es erst wieder, als Captain Atar unsere hungrigen Maegen mit einem leckeren, aegyptischen Eintopf gefuellt hatte. Bei ein paar Dosen Stella Bier und Gitarre, liessen wir in geselliger Runde den langen Tag ausklingen, bevor uns der selige Felukaschlaf schliesslich alle, nach und nach abholte.

Segelnde Gruesse,
David





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