Thursday, October 11, 2007

Die Saeulen der Erde

Als Syrien uns an der Grenze in Empfangnahm mit dem Slogan "Welcome to Syria, the cradle of civilisation" war uns klar, dass wir hier wohl so einige Staetten und Juwelen der Zeitgeschichte sehen wuerden.
Genau so war es dann auch in den letzten Tagen. Nachdem wir uns aus Aleppo verabschiedeten, fuehrte uns unser Weg nach Hama, einer Provinzstadt zwei Stunden suedwaerts. Die Hauptattraktion dort sind die riesigen roemischen Wasserraeder, die einst ueber ein komplexes System von Aquedukten die umliegenden Felder mit Wasser versorgten. Spektakulaer ist, dass diese Raeder zum Teil noch immer funktionieren und unter ohrenbetaeubendem Laerm der uralten Bauteile aechzen, knarren und quietschen.

Von Hama aus unternahmen wir gemeinsam mit einem sehr ortskundigen, belesenen und vor allen Dingen unterhaltsamen schweizer Rentnerehepaar und einem Kanadier, der perfekt arabisch spricht eine Tagestour zur nahegelegenen Kreuzritterburg "Crac de Chevaliers." Beste Vorraussetzungen also fuer maximalen kulturhistorischen Input ;-)

Das unangefochtene Highlight der letzten Tage jedoch war unsere Reise in die goldene Mitt Syriens: Palmyra.
Palmyra, urspruenglich eine assyrische Karavanenstadt, wurde 215 v.Chr. von Rom anektiert und spaeter von der griechisch-roemischen Koenigin "Zenobia" beherrscht.
Absolut ueberwaeltigend und umwerfend ist der Blick ueber die kilometerweit verteilten Ruinen und Tempelanlagen von der nahegelegenen Burg aus, den wir uns feierlichzum Sonnenuntergang goennten.
Und weil es wirklich so faszinierend war, beschlossen wir schon gleich am naechsten Morgen bei Sonnenaufgang durch die Ruinen selbst zu laufen. Und so liefen wir also um 5 Uhr in der Frueh, mutterseelenalleine durch die ueber 2000 Jahre alten Strassen, Tempel und Torboegen einstigen griechischen und roemischen Reichtums.
Wie nirgendwo sonst fiel es mir leicht mich hier fuer einen Augenblick lang in jene Zeit hineinzuversetzen.

David


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